Vor gerade einmal drei Monaten hat die Bundesregierung mit viel Tamtam die sogenannte Wachstumsinitiative beschlossen, um die stagnierende Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Doch noch bevor alle 49 Maßnahmenbündel mit über 130 konkreten Schritten umgesetzt sind, gibt es schon wieder Gesprächsbedarf. Um 11 Uhr trafen sich heute Finanzminister Christian Lindner und FDP-Fraktionschef Christian Dürr mit Vertretern kleiner und mittlerer Unternehmen. Fünf Stunden später lädt Bundeskanzler Olaf Scholz Industrie und Gewerkschaften zu einem vertraulichen Austausch ein. Angesichts der parallelen und zum Teil konkurrierenden Gesprächsformate der Ampel-Koalitionäre macht sich in Politik und Wirtschaft weiter Unmut breit. An Ideen mangelt es nicht, doch statt eine gemeinsame Linie zu finden, sind die handelnden Protagonisten der Regierung zunehmend auf die Schärfung des eigenen Profils bedacht. Der Wahlkampf 2025 lässt bereits grüßen. Doch bevor auf den Bühnen der Republik wieder flammende Reden gehalten werden, um die Wähler zu begeistern, steht morgen die Veröffentlichung der Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal an. Sie dürfte wenig Anlass für Ausgelassenheit bieten und auch denjenigen, die immer noch behaupten, die Lage sei besser als die Stimmung im Land, die Dringlichkeit des Handelns vor Augen führen. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Alexander Kell und Stephan Kahl: Rotstift vs Zuversicht, guter Rat kostet, Jahr des Pandas, besser sicher, und Trump-Coin. |