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Die Schweiz bleibt unbeugsam | |
Schweizer Statistiker gelten gemeinhin nicht als die direkten Erben des Nationalhelden Wilhelm Tell. Und doch hatten sie heute eine Nachricht zu verkünden, die an dessen Unbeugsamkeit im Angesicht der Vögte erinnert: Die Schweizer Wirtschaft ist nach der Verhängung von US-Zöllen im April nicht etwa geschrumpft, wie viele erwartet hatten, sondern gewachsen. Zwar nur um 0,1% — deutlich weniger als die 0,8% im Vorquartal, in das die Pharmaindustrie viele ihrer Exporte vorgezogen hatte —, aber dennoch hat das Bruttoinlandsprodukt zugelegt. Diese Zahlen haben allerdings noch nichts mit den 39%-Strafzoll zu tun, den Trump den Eidgenossen am 1. August auferlegt hat. Und die Risiken für die Wirtschaft sind groß: Gemäß Insidern überlegt Lindt in einer höchst symbolischen Entscheidung, die Produktion seiner Goldhasen in die USA zu verlegen, um den Zöllen zu entkommen. Zudem könnten auch die Pharmagiganten Roche und Novartis bald US-Zölle zu spüren bekommen. Aber trotzdem bleiben Ökonomen für den Moment zuversichtlich. In der aktuellsten Bloomberg-Umfrage sind keine Rezessionsängste zu erkennen, im Gegenteil: Wenn die 39% in absehbarer Zeit wieder abgeräumt werden — was angesichts von Trumps Sprunghaftigkeit durchaus möglich erscheint — und es keine größeren Medikamentenzölle gibt, soll die Schweiz dieses Jahr stärker wachsen als die Eurozone. Gut für Trump: Der Gang durch eine hohle Gasse wird ihm erspart bleiben. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Alexander Kell, Verena Sepp und Stephan Kahl: North to Alaska, Konfiktpotenzial, Dauerbrenner Homeoffice, Kaufgelegenheit und Doodle-Hype. | |
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Die merkwürdig persönliche Beziehung zwischen Donald Trump und Wladimir Putin hat seit ihrem letzten Treffen unter vier Augen viele bizarre Wendungen genommen. Die jüngste: Ihr erstes Gipfeltreffen seit sieben Jahren findet auf Vorschlag des Kremls in Alaska statt — einem US-Bundesstaat, der einst zu Russland gehörte. Seit Jahren ist Putin ein Objekt der Faszination für Trump, der sein “Genie” lobte, als Russland 2022 in die Ukraine einmarschierte. Putin seinerseits bezeichnet seinen US-Amtskollegen oft einfach als “Donald”. Der ist in seiner zweiten Amtszeit allerdings ein sichtlich selbstbewussterer Präsident und zunehmend frustriert von Putins Hinhaltetaktik. Zwei Verhandlungsstile, die in gegensätzlichen Welten geprägt wurden, treffen in Alaska aufeinander, schreibt Jennifer Welch, Chefanalystin für Geoökonomie bei Bloomberg Economics: der eine in der Kultur der Kontrolle und des langen Atems des KGB, der andere in den hochriskanten, glamourösen Geschäften Manhattans. “Das Risiko? Dass Putin, der geduldige Taktiker, Trumps Appetit auf einen schnellen Sieg, ein glanzvolles Ergebnis oder einen medienwirksamen Moment ausnutzt — ohne dafür etwas von echtem Wert aufzugeben.” | |
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Das Brokerhaus Cantor Fitzgerald, das drei Jahrzehnte lang vom heutigen US-Handelsminister Howard Lutnick geleitet wurde, ist wegen möglicher Interessenkonflikte in die Kritik geraten. Bei dem inzwischen von Lutnicks Sohn Brandon geführten Haus wurde dem Vernehmen nach intern darüber beraten, ob man Hedgefonds Geschäfte ermöglichen solle, deren Ergebnis vom Erfolg juristischer Klagen gegen die Zölle der Trump-Administration abhängt. Die Idee sei jedoch verworfen worden, bevor es zu Transaktionen kam, erfuhr Bloomberg aus informierten Kreisen. Das Tech-Magazin Wired hatte Ende Juli berichtet, Cantor habe ein “Litigation-Finance”-Produkt entwickelt, das Wetten auf ein Kippen der Abgaben durch Gerichte ermögliche. Zollbelastete Firmen könnten damit Deals mit Hedgefonds eingehen, die darauf setzen, dass die Zölle aufgehoben werden. Sie könnten ihren Rechtsanspruch auf eine künftige Zollrückzahlung abtreten - für 20 bis 30% der gezahlten Abgaben, wie die demokratischen Senatoren Elizabeth Warren und Ron Wyden in einem Brief an Brandon Lutnick schrieben. “Wenn der Sohn des Handelsministers die frühere Wall-Street-Firma des Handelsministers leitet, müssen Sie sich auf harte Fragen einstellen, ob alles mit rechten Dingen zugeht,” so Wyden. Eine Cantor-Sprecherin erklärte in Bezug auf den Bericht: “Was über unser Geschäft berichtet wird, ist absolut falsch”. | |
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Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (ApoBank), mit einer Bilanzsumme von 52 Milliarden Euro die größte genossenschaftliche Primärbank im Land, will an ihren Homeoffice-Regeln festhalten. Erlaubt sind bis zu 60% Homeoffice, Beschäftigte dürfen also drei Tage pro Woche daheim arbeiten. “Ich bin mit der Regelung zufrieden, das funktioniert gut”, sagte Vorstandschef Matthias Schellenberg zu Bloomberg News. In verschiedenen Interviews hatten zuletzt auch die Personalchefs der Frankfurter Bankriesen Helaba und DZ Bank durchblicken lassen, dass sie keine Änderungen an dem bestehenden Regelwerk zum Homeoffice planen, während bei vielen Banken im Ausland die Zügel angezogen werden. Einer Bloomberg-Analyse zufolge haben von 15 der größten nordamerikanischen Banken elf ihre Mitarbeiter zu mindestens vier Präsenztagen pro Woche verpflichtet, während es bei den 15 größten Banken Europas lediglich sieben sind. Bei der ApoBank ist Homeoffice indes längst nicht nur auf die eigenen vier Wände begrenzt. Pro Jahr dürften die Beschäftigten auch bis zu zehn Tage mobil im Ausland arbeiten, bekannt als Workation. | |
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Kaum ein Investor erhält am Markt so viel Aufmerksamkeit wie das Orakel von Omaha — der Spitzname von Börsenguru Warren Buffett. Seine im Bundesstaat Nebraska ansässige Holding Berkshire Hathaway hat sich im zweiten Quartal komplett von ihren T-Mobile-US-Anteilen im Umfang von 1 Milliarde Dollar getrennt und ist damit komplett aus der Deutsche-Telekom-Tochter ausgestiegen. Auch Apple-Anteile wurden um 20 Millionen Aktien reduziert, dennoch bleibt der iPhone-Hersteller Berkshires größte Einzelaktienposition nach Marktwert. Gleichzeitig kaufte die Holding 5 Millionen Aktien von UnitedHealth — das Papier schoss im nachbörslichen Handel am Donnerstag um bis zu 9,6% nach oben. Der Krankenversicherer hat derzeit mit mehreren Krisen zu kämpfen. Im vergangenen Jahr wurde der Manager Brian Thompson in Manhattan erschossen. Indessen verhandelt die Trump-Administration mit Intel über einen Staatsanteil an dem angeschlagenen Chipkonzern, wie Bloomberg von informierten Personen erfuhr. Noch seien viele Details offen. Dem Vernehmen nach gehen die Pläne auf ein Treffen in dieser Woche zwischen Trump und Intel-Chef Lip-Bu Tan — dessen Rücktritt der Präsident gefordert hat. | |
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Der Goldendoodle, eine Kreuzung aus Golden Retriever und Pudel, ist heute allgegenwärtig — ob auf Gehwegen, in Cafés oder bei Dinnerpartys — und hat sich von einem “unerwünschten Mischling” zu einem begehrten Designerhund entwickelt. Ursprünglich von Wally Conron für eine blinde Frau gezüchtet, deren Ehemann allergisch auf Hunde reagierte, wurde er rasch zum Trendtier — befeuert durch Social Media und die prominente Erwähnung durch Barack Obama, der 2009 in einem Interview einen Doodle als möglichen “First Dog” ins Spiel brachte. Zwischen Züchtern und dem American Kennel Club (AKC), der in den USA Rassestandards festlegt, schwelt ein Konflikt: Während Züchter auf eine Anerkennung als Rasse hoffen, sobald Größe, Fell und Temperament verlässlich reproduzierbar sind, lehnt der AKC dies bislang strikt ab. Die Branche ist äußerst lukrativ — mit Preisen zwischen 2.000 und 15.000 Dollar — und könnte nach Schätzungen die Milliardenmarke erreichen. Kritiker bemängeln Kommerzialisierung und Modecharakter, doch trotz Anzeichen einer Marktsättigung nach dem Pandemie-Boom entstehen ständig neue Kreuzungen. Die Nachfrage bleibt hoch, nicht zuletzt, weil viele Besitzer ihre Goldendoodles als vollwertige Familienmitglieder betrachten. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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