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Wirtschaft soll wieder wachsen — 2026 | |
Über die Entwicklung der deutschen Wirtschaft herrscht Einigkeit: In diesem Jahr soll sie stagnieren, im nächsten Jahr aber wieder wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt nun auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seinem heute veröffentlichten Frühjahrsgutachten. Das Gremium, dessen Mitglieder auch als “Wirtschaftsweise” bezeichnet werden, liegt damit auf Linie mit der kürzlich vorgestellten Prognose der Bundesregierung. Für 2025 haben die Experten ihre Erwartungen damit nach unten korrigiert — im November hatten sie noch prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,4% wachsen wird. Das würde ein beispielloses drittes Jahr in Folge ohne Wachstum bedeuten. Für das Jahr 2026 sehen die Wirtschaftsweisen nun 1% vorher. Getrieben wird dieser Optimismus vor allem von den zu erwartenden Effekten des schuldenfinanzierten Finanzpakets der neuen Bundesregierung. “Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in einer ausgeprägten Schwächephase und profitierte zuletzt nur wenig vom Wachstum der Weltkonjunktur”, heißt es im Bericht. Ein großes Problem sei für das exportorientierte Deutschland die derzeitige globale Unsicherheit durch die US-Zollpolitik. Während die generellen Zölle derzeit für Verhandlungen ausgesetzt sind, gilt dies nicht für sektorspezifische Maßnahmen, beispielsweise im Automobilsektor. Zudem leidet Deutschland nach wie vor unter einer schwächelnden Industrie und langjährigen Problemen wie einer alternden Erwerbsbevölkerung und überbordender Bürokratie. “Trotz zahlreicher politischer Initiativen sind die Belastungen der Unternehmen mit Bürokratiekosten bisher nicht spürbar zurückgegangen”, so die Wirtschaftsweisen. Für einen wirksamen Bürokratieabbau seien systematische Anpassungen notwendig. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Verena Sepp und Alexander Kell: Fiaskos, Chancen und Konflikte, Temu, Zölle & Co., doppelter Lichtblick und Zukunftsgedanken. | |
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Kaum ist die Krise um die Benko-Pleite verdaut, muss Julius Bär einen weiteren hohen Verlust aus Immobilienprojekten hinnehmen, die die Bank mitfinanziert hat. Die Zürcher gaben am Dienstagabend eine Kreditausfallbelastung von 130 Millionen Schweizer Franken bekannt — im Zusammenhang mit ihrem Private-Debt-Geschäft und bestimmten Positionen im Hypothekensegment. Bloomberg hatte am Dienstag zuvor berichtet, Bär erörtere im Rahmen einer Überprüfung des Kreditportfolios die Abschreibung eines Darlehens für ein Immobilienprojekt in Hannover, das kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stehe. Zudem stehe das Institut Verlusten aus einem weiteren Projekt gegenüber. An der Börse ging es für Julius Bär heute zeitweise 7% bergab. Der Chef des saudi-arabischen Staatsfonds indessen stellte klar, im Nachgang des Credit-Suisse-Debakels keine Investments in der Schweiz mehr tätigen zu wollen. “Wenn man über Nacht etwas ändert und alle Investoren leer ausgehen lässt, ist das ein großes Warnsignal”, sagte Yasir Al Rumayyan am Samstag. Der Fonds-Großaktionär Saudi National Bank war mit rund 10% an der Credit Suisse beteiligt. | |
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Als der chinesische Batterie-Gigant CATL seine erste, 1,8 Milliarden Euro teure Fabrik außerhalb Chinas in Mitteldeutschland eröffnete, war das auch eine Versicherung gegen dauerhafte protektionistische Tendenzen weltweit. Die Idee war einfach: Im Ausland investieren, Arbeitsplätze vor Ort schaffen und dafür sorgen, dass chinesische Waren in wichtige Märkte fließen. Diese Strategie scheint für chinesische Unternehmen ein entscheidender Rettungsanker zu sein. Wie das Beispiel des CATL-Standorts Arnstadt in Thüringen jedoch zeigt, stoßen sie auch auf Schwierigkeiten: Spannungen zwischen den Sozialpartnern, höhere Betriebskosten und das Risiko von Technologieabflüssen. Auch der Einstieg Teslas in den europäischen Markt mit dem Werk in Grünheide bei Berlin wurde von Konflikten überschattet. In den vergangenen Monaten wurde es für den Autobauer wegen des politischen Engagements seines CEOs noch schwieriger. Elon Musk möchte auch in fünf Jahren noch an der Spitze von Tesla stehen, wie er im Bloomberg-Interview verriet. Der Absatzrückgang konzentriere sich auf Europa, anderswo sei Tesla stark: “Unsere Verkäufe laufen derzeit gut”, sagte er. | |
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Wer online shoppen geht, stößt unweigerlich auf die chinesischen Billig-Plattformen Temu oder Shein. Die beiden Anbieter überschwemmen andere Märkte regelrecht mit ihrer Massenware zu niedrigsten Preisen — weil die Kunden dort gerne kaufen. Dem wollen die G7-Staaten nun einen Riegel vorschieben und diskutieren über potenzielle Zölle. Auf der Tagesordnung eines aktuellen Treffens der G7-Finanzminister in Alberta stehen Gespräche darüber, wie die Länder ihre Maßnahmen koordinieren und Probleme im Zusammenhang mit Überkapazitäten in China und marktfremden Praktiken angehen können. Trump ist bereits mit der Abschaffung einer US-Zollregelung vorgeprescht, die es den Plattformen ermöglicht hatte, kleine Pakete mit billigen Artikeln zollfrei in die USA zu versenden. Auf der Handelsplattform Amazon haben Kunden indes Rückerstattungen für Produkte erhalten, die sie teils bereits 2018 gekauft und zurückgegeben hatten. Der Online-Riese entschuldigte sich über “ungelöste” Probleme, die mit einer Richtlinie gegen Betrug zusammenhängen und Amazon eine Klagewelle von Verbrauchern einbrockten. Der genaue Umfang der Rückerstattungen ist noch unklar, aber laut Management könnte es sich um Hunderte Millionen Dollar handeln. | |
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Es ist ein Lichtblick angesichts der gedämpften Kapitalmarktaktivitäten: Um ihre Aktionäre zu belohnen und sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren planen eine Reihe europäischer Unternehmen derzeit, Sparten im Gesamtwert von rund 88 Milliarden Euro an die Börse zu bringen. Zu den ungewöhnlich vielen Unternehmen gehören unter anderem der Schweizer Industriekonzern ABB und der Baustoff-Riese Holcim. Auch die BASF diskutiert einen Spin-Off. “Wir beobachten definitiv, dass mehr börsennotierte Unternehmen in Spin-Offs ins Auge fassen, um Werte zu realisieren, die vom Markt nicht erkannt werden”, sagte Chris Mort, Global Co-Head of Capital Markets bei der Anwaltskanzlei Freshfields. Derweil sieht Morgan Stanley Lichtblicke in den USA und hat ihre neutrale Haltung gegenüber amerikanischen Aktien und Staatsanleihen zugunsten einer Übergewichtung aufgegeben. Grund ist die Erwartung, dass eine Reihe künftiger Fed-Zinssenkungen Bonds stützen und die Unternehmensgewinne ankurbeln wird. Gleichzeitig erwartet die Wall-Street-Bank eine weitere Abschwächung des Dollars, da der Wachstumsvorteil der USA im Vergleich zu anderen Ländern schwinde und sich der Renditeabstand verringere. | |
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Beim Thema Diversitätspolitik steuern die USA und Europa immer mehr auf einen Konflikt zu. In den vergangenen Wochen haben US-Botschaften in ganz Europa Schreiben an Unternehmen und Behörden verschickt und sie darin zur Abschaffung ihrer Programme für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion (DEI) gedrängt. Nun berät die EU-Kommission mit den Mitgliedstaaten über die richtige Reaktion, wie ein Sprecher Bloomberg mitteilte. Trump hatte die Maßnahmen vor einiger Zeit als “illegale DEI” bezeichnet und ihre Abschaffung per Dekret beschlossen. Es handele sich hierbei nicht nur um “eine Art Weggabelung” zwischen den USA und Europa, sagte der Littler-Mendelson-Arbeitsrechtler Raoul Parekh. Vielmehr sei es so, als fahren die beide “in völlig entgegengesetzte Richtungen”. Im Bereich Klimaschutz setzt sich derweil Finnland an die Spitze der Nachhaltigkeitsbemühungen. Beim Bau diverser Rechenzentren — etwa von Microsoft — setzen im Land tätige Unternehmen innovative Energierückgewinnungstechnologien ein, um mit der Abwärme der stromfressenden Anlagen künftig die umliegenden Ortschaften zu beheizen. Im Fall von Microsoft sollen so 40% von Espoo — Finnlands zweitgrößter Stadt — und damit 100.000 Haushalte mit Wärme versorgt werden. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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