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Seit Tagen geisterten mögliche CDU-Kandidaten für das Kabinett Merz durch das politische Berlin. Doch die Liste, die das CDU-Präsidium am Montagmorgen absegnete, enthielt dann doch eine Reihe von Überraschungen. Mit Katherina Reiche, Vorstandschefin der Westenergie AG, als designierte Wirtschaftsministerin und Karsten Wildberger, Vorstandsvorsitzender von Ceconomy und Geschäftsführer von MediaMarktSaturn, der als Minister für das neu zu schaffende Digitalministerium vorgesehen ist, hat sich Merz für gleich zwei profilierte Praktiker aus der Wirtschaft entschieden. Friedrich Merz. Foto: Liesa Johannssen/Bloomberg Hinzu kommt der ehemalige Welt-Chefredakteur Wolfram Weimer, der nach weiteren Stationen bei den Magazinen Cicero und Focus seinen eigenen Verlag gegründet hat. Weimer, der bisher eher durch provokante politische Thesen denn als Kenner der schönen Künste aufgefallen ist, soll Staatsminister für Kultur werden. Überraschend ist auch die Nominierung des eher wenig bekannten CDU-Bundestagsabgeordneten Johann Wadephul als neuer Außenminister. Wadephul gilt als kompetent und loyal, galt aber auch lange als zweite Wahl hinter dem ehemaligen CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Nun wird Wadephul das Amt von der Grünen Annalena Baerbock übernehmen und deren Traum von einer feministischen Außenpolitik vermutlich schnell beenden. Merz, der seit seinem wenig glamourösen Wahlsieg eher vom Pech verfolgt schien, hat mit seiner Kabinettsliste einen kleinen Coup gelandet. Vielleicht wird diese Regierung ja doch mehr bewegen als zunächst erwartet. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Alexander Kell und Stephan Kahl: Sehr teuer, EZB-Task-Force, alternative Rendite, Verzögerungstaktik und Forscher-Farewell. | |
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Es ist nicht so einfach, seine Industrie mit Protektionismus wiederzubeleben, wenn man hoch bei ausländischen Gläubigern verschuldet ist. Die von Donald Trump eingeführten Zölle haben zwar keine Flucht aus amerikanischen Staatspapieren ausgelöst, doch sie verunsichern internationale Investoren bereits in einem Maße, das den Risikoaufschlag für lange Laufzeiten auf den höchsten Stand seit 2014 hat klettern lassen. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte indessen, die Gespräche mit den Handelspartnern der USA liefen und “einige davon kommen sehr gut voran, insbesondere mit den asiatischen Ländern”. Die Regierung der Philippinen will den US-Zoll von 17% in Verhandlungen auf null senken, um die Wettbewerbsfähigkeit im Handel zu erhöhen. Südkorea indessen sieht erst einmal keine Chance, vor den Präsidentschaftswahlen am 3. Juni ein umfassendes Handelsabkommen mit den USA abzuschließen. Ungarn hat US-Forderungen abgelehnt, seine Wirtschaftsbeziehungen zu Peking einzuschränken, da es chinesische Investitionen für aussichtsreicher hält. Laut Wall Street Journal wenden sich große und kleine Länder bereits an Wall-Street-Banken, um Ratschläge zu erhalten, wie sie Trumps globalen Handelskrieg bewältigen können. In den USA könnten die Trump-Zölle zu Weihnachten zu leeren Regalen führen, wie Walmart und Target unlängst warnten. Der Discount-Händler Temu gibt die Trump-Zölle direkt an Kunden weiter, was den Inflationsausblick verdüstert. Der Moderiese Shein erhöht die Preise um bis zu 377%. | |
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Ein Quartett aus Notenbankchefs hatte im Februar in einem Brief an die EU-Kommission eine “umfassende Analyse” der europäischen Bankenregeln gefordert, um “gleiche Wettbewerbsbedingungen” mit anderen wichtigen Rechtsordnungen zu gewährleisten. Wie zu hören ist, hat die EZB nun eine Task Force mit den Zentralbankchefs Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Finnlands einberufen, die eine Vereinfachung der Bankenregulierung prüfen soll. Der Auftrag und der Zeitplan der Task Force sind jedoch noch unklar. Dem Vernehmen nach könnte sich die Arbeit auf die Berichterstattung konzentrieren, die die Banken über ihre Geschäfte zu erstellen haben. Alternativ könnte der Fokus darauf liegen, zu untersuchen, wie die europäischen Bankenregeln in die Vielzahl von Vorschriften umgesetzt werden, die Banken einhalten müssen, sowie auf dem breiteren Regulierungsrahmen. Unterdessen hat die EZB in einer Vorabveröffentlichung ihres Monatsberichts mitgeteilt, dass die EU-Hilfen im Zuge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges die Inflation in den kommenden Jahren weiter anheizen werden. Ohne die zusätzlichen Ausgaben würde sie in den Jahren 2025, 2026 und 2027 unter dem 2%-Ziel liegen. Für 2025 wird eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,3% erwartet. | |
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Es müssen nicht immer nur Aktien und Anleihen sein: Union Investment sieht gute Chancen auch in den Private Markets. Daher plant der Asset-Manager eine Reihe neuer Fonds in diesem Bereich. Schon jetzt verwaltet die DZ-Bank-Tochter in derartigen Anlage-Strategien mehrere Milliarden Euro. Das Kapital kommt von institutionellen und seit kurzem auch von privaten Kunden. Der Fokus bei den Investments liegt auf Infrastruktur und Private Equity. “Private-Markets-Fonds sind für Union Investment ein klares Wachstumsfeld”, sagte jetzt Bastian Konle, der bei Union Investment alternative Produkte für institutionelle Investoren verantwortet, im Interview mit Bloomberg News. Einer der wichtigsten Wettbewerber des genossenschaftlichen Unternehmens ist die DekaBank aus dem Sparkassenlager. Auch sie ist im Bereich Private Markets aktiv. So hat sie Kreditfonds für institutionelle Kunden aufgelegt, in denen Darlehen verpackt sind, die die DekaBank zuvor selbst ausgereicht hat. | |
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Kurz vor der Beisetzung von Papst Franziskus hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen US-Amtskollegen Trump im Vatikan für etwa 15 Minuten getroffen und die Hoffnung auf einen “verlässlichen und dauerhaften Frieden” in der Ukraine geäußert. Trump stellte anschließend in Frage, ob der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine wirklich beenden wolle und deutete an, dass Putin möglicherweise Zeit schinde und weitere Sanktionen notwendig sein könnten. Es gebe “keinen Grund für Putin, in den letzten Tagen Raketen auf zivile Gebiete abzufeuern”, so Trump. Der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärte unterdessen, sein Land habe von den USA keinen Vorschlag erhalten, die Kontrolle über das Kernkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine aufzugeben. Eine Änderung der Eigentumsverhältnisse an der Anlage sei auch nicht denkbar. Das derzeit stillgelegte Atomkraftwerk, das größte in Europa, ist seit Beginn des Krieges 2022 von Russland besetzt. Putin hat sich bei der nordkoreanischen Armee für die militärische Unterstützung bei der Zurückdrängung ukrainischer Streitkräfte aus der Region Kursk bedankt, die abgeschlossen sei. | |
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Nach den von US-Präsident Donald Trump durchgesetzten Kürzungen von Forschungsetats wandern immer mehr Wissenschaftler aus den Forschungseinrichtungen des Landes ab. Länder wie Deutschland, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Kanada und Australien buhlen nun mit Fördermitteln, vereinfachten Einwanderungsverfahren und attraktiven Umzugspaketen um die Forscher. In einer im März durchgeführten Umfrage des Wissenschaftsmagazins Nature gaben mehr als 1.200 Wissenschaftler — 75% der Befragten — an, dass sie einen Weggang aus den USA in Erwägung ziehen. Europa und Kanada gehörten dabei zu den beliebtesten Umzugszielen. Die Trump-Regierung hat große Teile der staatlich finanzierten Forschung eingestellt und im Rahmen der von Elon Musk geleiteten Kostensenkungsinitiative (DOGE) Massenentlassungen vorgenommen. Das Heidelberger Forschungsinstitut BioMed X etwa hat ein Programm gestartet, um Stipendiaten der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH), die ihre Förderung verloren haben, mit Geldgebern aus der Pharmaindustrie zusammenzubringen. Man wolle Forschern “eine neue Tür öffnen”, so BioMed-X-Gründer Christian Tidona. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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