Five Things: Germany

Jan-Patrick Barnert über Extrem-Fomo — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflü | | Jan-Patrick Barnert über Extrem-Fomo — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox. | | Kein Stoppschild in Sicht | | Selten zuvor hat sich eine Wette gegen die bullische Anlegerstimmung so riskant angefühlt wie in diesen Tagen. Angesichts der vielen, teils extremen Marktpositionen besteht kein Zweifel am Potenzial für einen kurzfristig starken Rückgang. Was fehlt, ist der Auslöser — und gute Timing-Möglichkeiten, damit eine Short-Position nicht binnen weniger Tage durch “Buy-the-Dip”-Käufe ausradiert wird. Zwar gibt es einige Druckpunkte, die es zu beobachten gilt. Doch erscheint es unwahrscheinlich, dass sie groß genug sind, um die Entwicklung am Aktienmarkt derzeit signifikant zugunsten der Bären zu verändern — auch wenn der Gesamtmarkt, wie der nachfolgende Chart zeigt, extrem überkauft ist. Um verstärkt Verkäufe auszulösen, bräuchte es eine klare Trendänderung und einen signifikanten Volatilitätsanstieg, um systematische Investoren wie Trendfolger, volatilitätsbasierte Strategien und optionensverkaufende Positionen zu drehen. Gehebelte Fonds müssten ein Schockereignis erleben, um Risiko abzubauen — ebenso wie Kleinanleger, etwa durch ein plötzliches Ende der KI-Euphorie. Für den Rest des Marktes wären möglicherweise einbrechende Unternehmensgewinne, eine schwächelnde Wirtschaft und ein Vertrauensverlust in die Eingriffsfähigkeit der Zentralbanken nötig, bevor ernsthaft auf den Verkaufsknopf gedrückt würde. Kurz gesagt: Nichts davon ist unmittelbar zu erwarten. Im Gegenteil — die Kräfte des Marktes und die Angst, noch mehr von der Rally zu verpassen, treiben die Kurse weiter nach oben, auch in risikoreicheren und qualitativ schwächeren Aktiensegmenten. Hinzu kommt eine veränderte Haltung gegenüber Risikoaversion. Das Phänomen nennt sich “Debasement-Trade” und führt dazu, dass sichere Häfen wie Gold, Bitcoin und — in gewissem Maße — auch Technologietitel auch bei Sorgenfalten gefragt bleiben. Warum? Weil Anleger fest davon ausgehen, dass monetäre und fiskalische Lockerungen die Wirtschaft selbst bei Gegenwind weiter am Laufen halten werden. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Verena Sepp und Stephan Kahl: Vorsichtiges Aufatmen, Moskauer Machtverlust, aus der Traum!, Defizit/Schuldenbombe und Cash-Kicker. | | | Es ist ein erster Schritt hin zur Beendigung des blutigen Krieges in Gaza. Israels Regierung hat einem Friedensabkommen zugestimmt, das im Austausch gegen alle noch in Gaza festgehaltenen Geiseln durch die Hamas die Freilassung von mehr als 2.000 palästinensischen Gefangenen vorsieht. Für den Austausch, der innerhalb der nächsten drei Tage beginnen soll, will Donald Trump nach Israel reisen. Das Ergebnis der von den USA und Katar vermittelten Gespräche markiert den Abschluss der ersten Phase des Abkommens. Israel hat sich dabei verpflichtet, Hilfslieferungen für den unter einer Hungersnot leidenden Gazastreifen durch Organisationen der Vereinten Nationen und andere internationale Stellen zuzulassen. Es bleiben jedoch Herausforderungen bestehen. In einer zweiten Phase sollen Fragen wie Entwaffnung, die Bildung einer neuen Regierung in Gaza und der Rückzug israelischer Truppen geklärt werden, wie zwei ranghohe US-Regierungsvertreter Bloomberg berichteten. Trotz Jubel auf israelischer und palästinensischer Seite über das Abkommen herrscht weiterhin Skepsis. | | | Wladimir Putin nimmt in dieser Woche an einem Gipfeltreffen ehemaliger Sowjetstaaten in Tadschikistan teil – doch viele der anwesenden Staatsführer wenden sich zunehmend von Moskau ab. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs suchen Länder wie Kasachstan, Armenien und Aserbaidschan engere Beziehungen zu China, der EU, der Türkei und den Golfstaaten, um sich abzusichern. Analysten sprechen von einer “aus Angst getriebenen” Abkehr. Während Russlands Ressourcen im Krieg gebunden sind, füllen andere Mächte das entstehende Machtvakuum. Chinas Handel mit Zentralasien ist um ein Drittel gestiegen — Peking hat Russland als größten Handelspartner Kasachstans und Usbekistans abgelöst und baut seine Präsenz im Rahmen der “Neuen Seidenstraße” aus. Auch Washington, Ankara und Brüssel verstärken ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region. Trotz fortbestehender wirtschaftlicher Verflechtungen – etwa durch Arbeitsmigration und Zollunionen – verliert Moskau an Einfluss. Unterdessen traf Russland die ukrainische Hauptstadt mit einem massiven Drohnen- und Raketenangriff, der Teile Kiews ohne Strom und Wasser ließ. Mindestens 20 Zivilisten wurden verletzt, ein Kind starb in Saporischschja. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, Russland habe gezielt Energieinfrastruktur attackiert, um das Land vor dem Winter zu schwächen. | | | Bereits zum zweiten Mal ist die Helaba mit dem Versuch gescheitert, einen Immobilienfinanzierer zu kaufen. Beim ersten Anlauf, als es um die Berlin Hyp ging, musste sie sich der LBBW geschlagen geben. Und nun beim nächsten Anlauf, als die Übernahme der Aareal Bank im Raum stand, konnten sich beide Seiten nach Informationen von Bloomberg News nicht auf einen Preis einigen. Im Landesbankensektor sind LBBW und BayernLB im Immobiliengeschäft deutlich größer als die Helaba, und von hinten robbt sich die NordLB an das Frankfurter Geldhaus heran. Mit einem Immobilienthema der ganz anderen Art beschäftigt sich unterdessen die LBBW. Nachdem ihre Tochter Berlin Hyp ein neues Bürogebäude bezogen hat, wird der alte Standort nicht mehr benötigt. Die LBBW trifft deshalb Vorbereitungen, das bisherige Bürogebäude zu verkaufen, und zwar wahrscheinlich im nächsten Jahr. Diesen Zeitplan nannte jetzt der für Immobilien und Infrastruktur zuständige Vorstand Sascha Klaus in einem Interview mit Bloomberg News. Ziel sei es, das Gebäude vermietet zu veräußern. Denn: “Ein vermietetes Gebäude ist wertvoller als ein leerstehendes”. | | | Bridgewater-Gründer Ray Dalio warnt erneut vor der rasanten Zunahme der US-Staatsverschuldung, die seiner Ansicht nach ein Umfeld schafft, “das sehr an die Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg erinnert”. Steigende Schulden im Verhältnis zu den Einnahmen wirkten “wie Plaque in den Arterien” und verdrängten wichtige Ausgaben, sagte der 76-Jährige in einem Interview mit Bloomberg. Dalio sieht in der ausufernden Verschuldung eine “Bedrohung für die Währungsordnung” und fordert Steuererhöhungen sowie Ausgabenkürzungen, um die “Defizit/Schuldenbombe” zu entschärfen. Laut Congressional Budget Office lag die Verschuldungsquote 2023 bei 99% des BIP und soll bis 2034 auf 116% steigen — ein historischer Höchstwert. Neben der Schuldenkrise warnt Dalio vor globalen Konflikten und wachsender Ungleichheit, die “eine Art Bürgerkrieg” befördern könnten. Unterdessen ist für den US-Shutdown keine Lösung in Sicht. Flugreisen, Dienstleistungen für Steuerzahler und Nationalparks gehören zu den ersten staatlichen Aufgaben, die unter der Pattsituation zu leiden haben. Mehr als eine Viertelmillion Bundesangestellte haben diese Woche ihre Gehaltszahlungen nicht erhalten, weitere 2 Millionen werden voraussichtlich nächste Woche leer ausgehen. | | | Cristiano Ronaldo ist laut dem Bloomberg-Milliardärsindex der erste Fußballspieler, der ein Vermögen von über einer Milliarde Dollar angehäuft hat. Der 40-jährige Portugiese verdankt diesen Meilenstein vor allem seinem kürzlich verlängerten Vertrag mit dem saudi-arabischen Klub Al-Nassr, der ihm Schätzungen zufolge mehr als 400 Millionen Dollar einbringt — und ihn damit auch finanziell klar vor den Langzeitrivalen Lionel Messi positioniert. Über zwei Jahrzehnte bei Vereinen wie Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin nutzte Ronaldo seine Popularität für lukrative Werbedeals mit Marken wie Nike und Armani. Seit seinem Wechsel nach Saudi-Arabien profitiert er zusätzlich von steuerfreien Einkommen und einer Beteiligung an seinem Klub. Laut Bloomberg beläuft sich sein Vermögen inzwischen auf umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro. Abseits des Spielfelds investiert Ronaldo in Immobilien, Hotels und Sporteinrichtungen in Portugal. Mit über 660 Millionen Followern auf Instagram zählt er zudem zu den einflussreichsten Sportlern der Welt. Langfristig strebt er eine Rolle als Klubbesitzer an — ein Ziel, dem er mit einem Berichten zufolge gewährten 15%-Anteil an Al-Nassr bereits näher gekommen ist. | | Was sonst noch so passiert ist: | | | | Gefällt Ihnen dieser Newsletter? Abonnieren Sie Bloomberg.com, um unbegrenzten Zugang zu Nachrichten, Exklusivmeldungen, Interviews und Analysen von Bloomberg News zu erhalten. Möchten Sie Sponsor dieses Newsletters werden? Nehmen Sie hier Kontakt auf. ___________________________________________________________ Before it's here, it's on the Bloomberg Terminal. Find out more about how the Terminal delivers information and analysis that financial professionals can't find anywhere else. 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